Die POST-OP Zeit

Die Tage auf der Intensivstation

Am zweiten Tag wurde unsere Tochter direkt von der Beatmung entwöhnt, und mit einer kleinen Startschwierigkeit hat sie dann auch wieder selbstständig geatmet. Die Schwestern und Ärzte der Intensivstaion waren sehr bemüht, auf die Eltern einzugehen. Man konnte sich 24 Stunden lang melden, anrufen oder sogar vorbeikommen, und wir hatten wirklich das Gefühl, gut versorgt zu sein in dieser Klinik.
Die Tage vergingen und unsere Tochter machte täglich Schritte zur Besserung, und am 6 Tag konnte sie aus der Einzelzimmer-Kabine in ein Mehrbettzimmer verlegt werden.
Was sie noch mitnahm, war eine Gelbsucht. Wenn schon, dann nimmt man mit, was man bekommt. Aber auch hier hat sich das alles von selbst gelegt, ohne Medikamente oder Höhensonne, die man bei länger anhaltender Gelbsucht gibt.
An diesem Wochenende wurde unsere Tochter dann auch auf die normale chirurgische Station verlegt.
Zu unserem Entsetzen wurde uns, da die Wundheilung am 10. Tag eher rückläufig war, mitgeteilt, dass man einen Wundabstrich gemacht habe und unsere Tochter mit dem VRE-Keim belastet wäre.
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_hygiene/med_mikrobiologie/download/MB-VRE.pdfHier ein Link für alle, die es interessiert.
Man kann glauben, dass wir als Eltern schon ein wenig verärgert waren, dass Säuglinge in einem Krankenhaus krank gemacht werden.
Zumal schon Aussagen getroffen werden von Schwestern und Ärzten, wo man daran zweifelt, ob auf der Station überhaupt so gearbeitet wird (Hygiene), wie es getan werden sollte. Die Stationsärztin brachte es knallhart und sagte, dass der Keim nicht aus der Klinik wäre, sondern unsere Tochter ja vielleicht von der Mutter während des Kaiserschnittes angesteckt wurde. Jeder kann glauben, das ich nach einer solchen Aussage kurz vor einer Körperverletztung stand!!
Meiner Meinung nach geht so etwas gar nicht, mit solchen Argumenten Eltern zu belasten, schon gar nicht, wenn man gerade 2 harte Wochen hinter sich gebracht hat.
Ich habe auch lange überlegt, ob ich einen Brief an die Klinik schreiben sollte, aber man kennt ja den Spruch, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt ...
Also versuchten wir mit allen Mitteln, dass unsere Tochter schnellstmöglich entlassen wird, da die hygienischen Verhältnisse bei uns zu Hause weitaus besser sind als im Durchgangsverkehr einer Kinderklinik, wobei ich nicht einmal den Schwestern einen Vorwurf machen will, sondern eher dem Gesundheitssystem, aber politisch will ich auf meiner Homepage jetzt nicht werden.
Am 9. April war es dann soweit. Unsere Tochter wurde nach 20 Tagen Klinikaufenthalt entlassen, zwar mit einem VRE-Keim, aber so weit stabil und fit, um durch unsere Hände versorgt zu werden.
Auf der nächsten Seite sieht man den OP-Bereich ca. 14 Tage nach Feststellung des VRE-Keimes.
Direkt nach der OP
Zustand nach OP. Ca. Tag 14